Neben unserem Übungs- und Einsatzgeschehen engagieren wir uns ehrenamtlich und unentgeltlich bei der jährlichen Rettung von Rehkitzen.
Mit dem Start der Erntesaison Anfang Mai beginnt auch die Setzzeit der Rehe. Während meistens die Rehgeiß (Mutter) auf der Suche nach Nahrung ist, verstecken sich die Rehkitze instinktiv im hohen Gras, weil sie dort besonders gut vor Feinden oder anderen Gefahren geschützt sind. Besonders am Anfang sind die Rehkitze noch nicht in der Lage, sich eigenständig fortzubewegen, sodass die Mutter mehrmals täglich zu den Kitzen zurückkehrt, um diese zu ernähren.
Dadurch, dass man die Rehkitze im hohen Gras meistens nicht sehen kann, kommt es immer wieder dazu, dass die Tiere bei Erntearbeiten verletzt oder getötet werden. Da die Landwirte in der Pflicht sind, vermeidbares Leid zu unterbinden, kommen immer mehr Wärmebilddrohnen zum Einsatz.
Sobald wir ein Rehkitz auf der Kamera gefunden haben, schicken wir umgehend ein Team los, das Rehkitz einzufangen. Besonders wichtig ist, das Kitz nicht mit den bloßen Händen anzufassen, da es mit menschlichen Gerüchen von der Mutter abgestoßen werden kann. Ist das Kitz vom Feld geholt, wird es für die Zeit der Ernte an einem sicheren Ort, meistens ein Wäschekorb, am Feldrand untergebracht. In der Regel kann das Rehkitz nach kurzer Zeit dann wieder an dem Ort freigelassen werden, wo wir es eingefangen haben.
Für uns als Drohnengruppe im Bevölkerungsschutz ist das ein hervorragendes Übungsszenario, wärmestrahlende Objekte auf unseren Bildern zu identifizieren und erkunden zu können. So sind wir für den Ernstfall, zum Beispiel bei einer Personensuche, mit guter Routine und Erfahrungswerten vorbereitet.
Text: Elias Scheller, DRK-Kreisverband Celle e.V.
Fotos: Anke Brockmann, DRK-Kreisverband Celle e.V.